Wie ich gelernt habe, meine Marke authentisch sichtbar zu machen – und warum es verdammt harte Arbeit war und ist
- Madeleine Hirtl
- 10. März
- 5 Min. Lesezeit

Wenn du auch nur annähernd die gleichen Erfahrungen gemacht hast wie ich, dann kennst du ihn sicher: diesen fiesen kleinen Kritiker in deinem Kopf, der dir dauernd einflüstert, dass du nicht gut genug bist, dass dein Business noch nicht „perfekt genug“ ist, dass du dich erst zeigen darfst, wenn du alles 100% durchdacht hast.
Ich nenne ihn „Arsch“. Und Arsch hat mich wochenlang davon abgehalten, meine ersten Instagram-Posts zu machen. Ich war überzeugt, dass ich erst doppelt so gut sein muss wie alle anderen, um überhaupt eine Chance zu haben.
Kommt dir das bekannt vor? Dann ist dieser Artikel für dich. Ich nehme dich mit auf meinen eigenen Weg zur Sichtbarkeit – mit all den Hürden, Zweifeln und Aha-Momenten, die dazugehört haben.
Perfektion als patriarchale Falle
Ich habe verdammt lange gebraucht, um zu kapieren, dass mein Drang nach Perfektion nicht einfach „mein persönlicher Anspruch“ ist, sondern eine direkte Folge patriarchaler Strukturen. Ich habe jahrelang in männerdominierten Branchen gearbeitet – und ich wusste, dass ich nach anderen Kriterien bewertet werde als meine männlichen Kollegen.
Nicht nur einmal habe ich Feedback nach dem Muster „Für eine Frau…“ bekommen oder habe erlebt, dass Fakten erst akzeptiert wurden, wenn sie ein männlicher Kollege von mir wiederholt hat.
Das verunsichert, das weckt Selbstzweifel, das macht Angst. Das impliziert, dass ich doppelt so gut sein muss – quasi perfekt – um dieselbe Anerkennung zu bekommen.
Und dieser Perfektionismus hat mich gelähmt. Ich wollte meine Marke sichtbar machen, aber jedes Mal, wenn ich etwas posten wollte, hörte ich eine Stimme in meinem Kopf: „Das reicht nicht. Das ist noch nicht ausgereift genug. Wer soll dir das abkaufen?“
🎯 Wie ich mich davon gelöst habe:
Perfektion ist eine Illusion – lieber sichtbar und greifbar sein, als sich im Perfektionswahn zu verlieren.
Meine „Macken“ als Teil meiner Marke akzeptieren → Overexplaining gehört zu mir; akzeptiere es oder arbeite mit jemand anderem zusammen!
Fehler als Lernprozesse sehen: Jeder unperfekte Post bringt mich weiter.
Vergleich mit anderen beenden – meine Stärken und Erfahrungen stehen im Fokus.
Wenn dein Business nicht zu dir passt, fühlt sich Sichtbarkeit falsch an
Eines der größten Aha-Erlebnisse für mich war: Mein Unwohlsein mit Sichtbarkeit lag nicht nur an "mir" – sondern auch daran, dass ich meinen Businessplan und meine Strategie anfangs an „erprobten Strategien“ orientiert habe.
Die meisten Erfolgsmodelle basieren auf patriarchalen Strukturen: endloses Wachstum, gnadenlose Konkurrenz, maximale Gewinnoptimierung. Oder als anders extrem mit Femvertising deluxe ala: "Mami-Business" und "Girl-Boss" Lingo.
All das hat sich für mich falsch angefühlt und mich beim Sichtbar machen gehemmt.
🔎 Was "schlecht" ist an klassischen Business-Modellen:
Hustle Culture & Selbstausbeutung: Wer nicht 24/7 arbeitet, will es nicht genug“ – diesen Satz habe ich so oft gehört, dass er mir in Fleisch und Blut übergegangen ist. Ich musste erst lernen, dass Produktivität nicht über meinen Wert als Unternehmerin entscheidet.
Wachstumszwang statt Nachhaltigkeit: Die meisten Erfolgsmodelle setzen darauf, dass „höher, schneller, weiter“ der einzige Weg ist. Marketing-Methoden und Berater*Innen, propagieren "6 stellige Umsätze in 3 Monaten".
Aber was, wenn Erfolg für mich bedeutet, Freude an der Tätigkeit zu haben, meine Arbeit frei einzuteilen UND Zeit für mich zu haben?
Hierarchien & Machtstrukturen: Viele klassische Modelle setzen auf strenge Hierarchien und Ellenbogenmentalität: "Es kann nur einen geben". Mir ist Kooperation und Gemeinschaft allerdings viel wichtiger. Gemeinsam schaffen wir mehr, können uns ergänzen und bereichern!
🔎 Kennst du das? Du versuchst gerade einen Insta-Post oder Blog-Artikel entsprechend einer bestimmte Marketing-Strategie umzusetzen, aber es fühlt sich nicht nach dir an? Du hast das Gefühl, dich verstellen und verbiegen zu müssen, damit das klappt?
Wenn ja, dann stehen die Chancen gut, dass du gerade versuchst, eine Business- oder eine Marketing-Strategie zu realisieren, die deinen wirklichen Wünschen und Bedürfnissen einfach nicht entspricht. Und das hält dich davon ab mit Freude, Mut und Überzeugung in die Sichtbarkeit zu gehen!
So hab ichs für mich gelöst:
🎯 Mein Gamechanger:
Mein Business & MAREK*ting so umgestellt, dass sie sich für mich gut anfühlen
Keine starre Strategie mehr – stattdessen eigene Kommunikationsweise entwickelt.
Erlaubnis, Dinge auszuprobieren und anzupassen.
Der Einfluss des Zyklus auf Energie & Produktivität
Das nächste Learning war fast noch größer: Ich habe gemerkt, dass ich nicht jeden Tag gleich produktiv sein kann – und das hat einen biologischen Grund. Klassische Businessliteratur tut so, als wäre „Produktivität“ ein linearer Zustand. Aber mein Körper funktioniert zyklisch. Ich habe Phasen, in denen ich kreativ sprudle – und Phasen, in denen ich mich zurückziehen will. Und anstatt das als „Schwäche“ zu sehen, habe ich angefangen, es für mich zu nutzen.
🔎 Wie ich das für mich nutze:
Follikelphase (nach der Menstruation): Höchste Energie, Kreativität & Innovationskraft – perfekt für Brainstorming & Strategieentwicklung. In dieser Phase entwickle ich neue Content-Ideen, plane größere Projekte und setze kreative Konzepte um.
Ovulationsphase: Mein Social-Energy-Peak – ich plane in dieser Phase Kund*innen-Gespräche, Netzwerktreffen und Lives. Außerdem eignet sich diese Zeit für Video-Content oder persönliche Storytelling-Posts, weil ich mich am wohlsten mit Sichtbarkeit fühle.
Lutealphase (vor der Menstruation): Mehr Fokus auf Details, Reflexion & strategische Planung. Diese Phase nutze ich für Content-Überarbeitung, tiefere Blogartikel und SEO-Optimierung, da mein analytisches Denken am stärksten ist.
Menstruationsphase: Geringere Energie – ich nehme mir bewusst Zeit für Rückzug, Planung und sanfte Arbeiten. Perfekt für strategische Auswertungen, Ideen-Sammlung und langfristige Business-Optimierung.
Weil im digitalen Marketing Regelmäßigkeit enorm wichtig ist, habe ich in der Ovulationsphase Videomaterial und "Talking Head"-Videos vorproduziert, die ich in den Phasen nutze, wo ich mich am liebsten nur einigel.
Dieser Ansatz hat mir mehr Zuversicht gegeben und mir ermöglicht eine Struktur zu entwickeln, die ich nachhaltig leben kann – statt mich gegen meine eigene Natur zu wehren, arbeite ich MIT ihr.
🎯 Wie du das für dich nutzen kannst:
Erkenne deine eigenen Energiephasen und plane deine MARKE*ting-Aktivitäten entsprechend.
Nutze kreative Phasen für Content-Erstellung und ruhigere Phasen für Strategie und Reflexion.
Erlaube dir Pausen – dein Business bricht nicht zusammen, wenn du deinen eigenen Rhythmus respektierst.
Dein Marketing sollte zu dir passen, nicht umgekehrt
Ich will ehrlich mit dir sein: Meine Marke authentisch sichtbar zu machen war und ist ein Prozess. Ein langer, manchmal frustrierender Prozess voller Zweifel und Umwege.
Aber wenn ich eine Sache gelernt habe, dann diese: Dein Business – und dein MARKE*ting – sollten sich gut anfühlen. Du brauchst Feuer und Leidenschaft für dein Business - um deine Vision zu leben und um dich selbst durch "Tiefs" zu bringen. Und wenn du das Feuer nicht spürst, weil sich dein Business oder dein MARKE*ting nicht gut anfühlen, dann ist es an der Zeit, etwas zu verändern.
Welche dieser Erfahrungen hast du selbst gemacht? Wo stehst du gerade auf deinem Weg zur authentischen Sichtbarkeit?
Erzähl’s mir in den Kommentaren. Wenn du deine Gedanken zu diesem Artikel gleich auf deinen eigenen MARKE*ting-Kanälen teilst, ist das dein persönlicher erster Schritt um deine Marke authentisch sichtbar zu machen!🚀
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